
Die aus Nordrhein-Westfalen stammende Sopranistin Julia Grüter ist seit der Spielzeit 2018/19 festes Ensemblemitglied am Staatstheater Nürnberg. Dort ist sie seitdem an zahlreichen Produktionen beteiligt, so etwa als Romilda (Xerxes) und Gretel (Hänsel und Gretel), sowie als Euridice (L’Orfeo von Monteverdi) und Fiordiligi (Cosí fan tutte). In La Calisto sang sie 2020 die Titelpartie. 2021/22 debütierte sie mit drei großen Fachpartien: Micaëla (Carmen), Mélisande (Pelléas et Mélisande) und Sophie (Der Rosenkavalier). Ein weiteres Rollen- und Hausdebüt gab sie als Zdenka (Arabella) am Aaltotheater Essen. In der Nürnberger Spielzeit 22/23 übernahm sie erneut eine Titelpartie der Barockoper Talestri, außerdem gab sie ihre erste Susanna (Le nozze di Figaro). Bei den Bayreuther Festspielen trat Julia Grüter 2023 erstmals als Blumenmädchen (Parsifal) sowie als Junger Hirt (Tannhäuser) auf. 2023/24 gab sie als Donna Anna (Don Giovanni) in Nürnberg ein weiteres von Presse und Publikum gefeiertes Rollendebüt. Im Sommer 2024 gastierte sie an der Komischen Oper Berlin in einer szenischen Produktion von Händels Messiah im Tempelhof-Hangar. Im Frühjahr 2025 debütierte sie in Nürnberg mit sehr positiver Resonanz als Alcina und übernahm erstmalig die Partie der Contessa (Le nozze di Figaro). Zum Ende der Spielzeit 24/25 sang Julia Grüter bei einer konzertanten Aufführung von Wagners Siegfried die Stimme des Waldvogels am Teatro Comunale di Bologna.
Zahlreiche Konzerte führten die Sopranistin quer durch Europa, besonders hervorzuheben sind ihre Auftritte als Solistin in Werken wie Bachs Weihnachtsoratorium, Haydns Schöpfung, Mendelssohns Elias, Mahlers 4. Sinfonie sowie die Requiems von Mozart und Brahms. Mit diesen und anderen Werken arbeitete sie gemeinsam mit Dirigent*innen wie Joana Mallwitz, Vladimir Jurowski, Markus Poschner, Oksana Lyniv oder Jac van Steen. Im Mai 2025 gab sie ihr Nordamerika-Debüt mit Beethovens Missa Solemnis mit dem Atlanta Symphony Orchestra unter der Leitung von Nathalie Stutzmann.
Julia Grüter studierte zunächst Schulmusik mit Hauptfach Gesang bei Sabine Toliver. Im Anschluss absolvierte sie ein klassisches Gesangstudium an der Musikhochschule Münster bei Dr. Zelotes Edmund Toliver mit Bestnoten und Opernzertifikat. Mit beiden Lehrpersonen verbindet sie bis heute eine intensive Zusammenarbeit. Darüber hinaus ergänzten Meisterkurse bei u.a. KS Brigitte Fassbaender und Mireille Delunsch ihre Ausbildung. Bevor Julia Grüter ins Nürnberger Ensemble wechselte, war sie für zwei Spielzeiten Mitglied im Oberösterreichischen Opernstudio des Landestheaters Linz.
Julia Grüter ist zweite Preisträgerin des Internationalen Liedduo- Wettbewerbs Ratingen 2015 und war im Jahr darauf Stipendiatin des Dortmunder Richard-Wagner-Verbandes. 2017 überzeugte sie beim Linzer Operettenwettbewerb und wurde sowohl mit dem 1. Preis als auch mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Bei einem der wichtigsten Wettbewerbe unserer Zeit, dem internationalen Gesangswettbewerb der ARD, konnte sie sich 2021 gegen mehrere hundert Mitbewerber durchsetzen und gewann einen dritten Preis.
Stand September 2025
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